
Noch wirkt JD Vance als Steigbügelhalter von Donald Trump. Beschäftigt man sich mit Vance‘ Weltsicht, wird klar: Mit ihm als US-Präsidenten kann alles schlimmer werden.
Von Markus Linden
24. April 2025, 20:01 Uhr
JD Vance Weltsicht entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als krude Diktaturlehre. © [M] ZEIT ONLINE (verw. Foto: Francis Chung/epa)
Wolodymyr Selenskyjs vorläufig letzter Besuch in Washingtonist mittlerweile ins kollektive politische Gedächtnis eingegangen – auch wegen eines breitbeinigen Nebendarstellers, der den Talk erst so richtig scharfmachte: JD Vance. Wer sich isoliert ansah, wie der amerikanische Präsident und sein Vize den Repräsentanten eines angegriffenen und bis dato verbündeten Staats im Oval Office demütigen wollten, kommt wohl kaum auf die Idee, Trumps Stellvertreter für einen Intellektuellen zu halten. Im Stile eines drittklassigen Gangsters aus der zweiten Reihe forderte Vance Respekt für den allmächtigen Paten ein. Andere aktuelle Aktionen passen ins Bild. Seinen kürzlich vorgenommenen Besuch in Grönlandbegründete Vance in bester Putinscher Drohmanier damit, sich um die Sicherheit der Menschen dort kümmern zu wollen. Zur Meinungsfreiheit im demokratischen Europa vertrat er auf der Münchner SicherheitskonferenzPositionen, die auf jeder rechtsextremen Parteiveranstaltung mehrheitsfähig sind.
ist außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Trier. Er forscht zu den Themen Theorie und Empirie der Demokratie, neue Rechte und Rechtspopulismus sowie digitale Alternativmedien und Verschwörungstheorien.
Derselbe JD Vance war einst gefeierter Memoirenautor, Trump-Kritikerund wurde selbst nach seiner Nominierung noch als rationaler Hoffnungsfaktor in der Trump-Regierung angesehen, beispielsweise vom rechtsliberalen Ideenhistoriker Mark Lilla in der ZEIT. Dabei wird übersehen, dass der Jungstar zu einer Figur mit festem politiktheoretischem Background „gereift“ ist. Schon 2021 rief er auf der „National Conservatism Conference“ dazu auf, die liberalen Universitäten „aggressiv“ zu „attackieren“. Im Gegensatz zur Hoffnung Lillas wird der Vizepräsident das „Niveau“ der Republikanerbestimmt nicht steigern. Die angebliche Intellektualität des JD Vance mündet nämlich bei näherer Betrachtung in einer kruden Diktaturlehre, die sich deckungsgleich zu seinen imperialen Machoposen im Oval Office oder gegenüber Grönland verhält. Deshalb erinnert das vergleichsweise offene Interesse an ihm und seinen geistigen Bezugspunkten erschreckend an die oft unreflektierte Auseinandersetzung, mit der vor nicht allzu langer Zeit der russische Rechtsextremist Alexander Dugin im liberalen Westen umhergereicht wurde.
Heute predigt Dugindie Vernichtung der Ukrainerinnen und Ukrainer, so wie sein zentraler Lehrmeister Carl Schmitt die „Ausscheidung und Vernichtung des Heterogenen“ beschwor. Um JD Vance zu verstehen, sollte man also die Charakteristika und Gemeinsamkeiten seiner verschiedenen Einflussquellen beachten. Eine klassische, etwas aus der Mode gekommene Herangehensweise der politischen Ideengeschichte.
Schon in seinem 2016 erschienenen Bestseller Hillbilly Elegy, in dem er über die eigene, leidgeprägte Vergangenheit schreibt, taucht eine Juradozentin von Vance als Ratgeberin auf: Amy Chua, die vor allem durch ihr 2011 publiziertes Buch Battle Hymn of the Tiger Motherüber strenge Erziehungsmethoden bekannt wurde und ansonsten Sachbücher mit eher geringem Bezug zur eigentlichen Lehrmaterie Recht schrieb. Chua motivierte Vance zur Abfassung von Hillbilly Elegy. In einem Gespräch über ihr Buch Political Tribesim Jahr 2018geben sich beide vertraut und anekdotenfreudig. Chua war an der Yale Law School die zentrale Mentorin von Vance und spricht gerne über den einen, besonderen Studenten ohne Geld, der mit seiner späteren Frau in ihrem Kurs saß.
Entgegen der verbreiteten Rezeption ihrer Arbeiten ist Chua eine vergleichsweise differenzierte, die klare Positionierung eher meidende Autorin. Zwar fällt sie oft eindeutige, gut verkäufliche und leidlich skandalisierbare Urteile, die eigene normative Stellung dazu verschwindet jedoch hinter einem pragmatischen Hin-und-Her sowie einer Anpassung an von ihr identifizierte, vermeintliche Naturgesetze des Politischen. Eben hierin besteht aber das Programm: eine opportunistisch-individualistische Erfolgslehre als geistig-leistungsorientierten Nonkonformismus zu verkaufen.
Chua ist eine Meisterin instrumentell gewendeter Kritik: Sie kritisiert marktdominierende Minderheiten, also politische Eliten in verschiedenen Ländern, und auch den jeweils entgegenstehenden demokratischen Populismus der Bevölkerungsmehrheit. Beides wird dann aber doch zusammengebracht. Die Elite solle sich, so schreibt sie in ihrem Buch Die Welt in Flammen, durch gezielte Alimentierung der demokratischen Massen eine stetige Unterstützung sichern – so wie sich der russische Oligarch Roman Abramowitsch „seine Beliebtheit“ als Gouverneur eines „gottverlassenen, verarmten Gebiets (…) erkauft“ habe.
Erfolg sei zwar gruppendeterminiert, stünde aber letztlich jedem Individuum offen. Zumindest wenn man jene drei Zauberfaktoren erkannt habe, die Chua und ihr Ehemann Jed Rubenfeld in ihrem gemeinsamen Buch Alle Menschen sind gleich – erfolgreiche nicht formulieren: Überlegenheitskomplex, Unsicherheit, Impulskontrolle. Die Überlegenheit resultiere dabei oft aus der Erfahrung vergangener Geringschätzung, also dem Bewusstsein für Unsicherheit. Das politische Stammesdenken wiederum sei zwar natürlich, aber gefährlich, und die Minderheiteneliten der Küstenregionen seien ebenso ein Problem wie linke und rechte Identitätspolitik. Deshalb, so schreibt Chua in Political Tribes, müsse der aus Bedrohungsängsten erwachsene „reine politische Tribalismus“ verschiedener Subgruppen durch eine Art nationalen Supertribalismus überwunden werden. Amerika müsse sich als „Super-Group“ begreifen.
Jeder und jede soll sich irgendwie wiederfinden können in Chuas pseudoprovokativen Ausführungen. Und genau das hat Vance von ihr gelernt. Er knüpft nützliche Verbindungen – etwa zu libertären Techmilliardären, die ihn bezahlen und seine Wahlkämpfe unterstützen, oder zu Querfrontantiliberalen, die in ihm den Hoffnungsträger der Arbeiterklasse sehen möchten. Chua zeigt, wie völlig konträre Agenden zusammengebracht werden können, um den persönlichen Erfolg zu sichern. Wer ihre verschiedenen Veröffentlichungen und Interviews verfolgt, erkennt, dass es der Yale-Juristinnen-Aristokratie primär um Kooptation durch persönliches Mentoring und die Vermittlung von Stellen bei einflussreichen Richterinnen und Richtern geht. Zentral sind das Knüpfen und Pflegen von Steigbügelnetzwerken sowie das Vermitteln eines elitären Zugehörigkeitsgefühls. Um das Ganze emanzipatorisch zu verkaufen, rekurriert Chua gerne auf ihre Außenseiterrolle als „die einzige asiatisch-amerikanische Frau im Raum“, die zwar tatsächlich vor weißen Männern hingefallen sei, aber immer wieder aufstand.
Vance hat diese Leistungsaufsteigerattitüde und geschmeidige Ankoppelbarkeit früh erlernt. Zu allem hat er eine Story parat, er wirkt immer entschlossen und er stellt die eigene Person je nach Situation vielschichtig dar: überlegen, bisweilen auch unsicher in der Vergangenheit und kontrolliert. Genauso haben es Chua und ihr Mann vorgeschlagen. In seiner mit damals 32 Jahren publizierten Memoirenschrift Hillbilly Elegyschreibt Vance über einen Rat Chuas: „Es war, als hätte ich neu sehen gelernt.“ Wäre der pausbäckige Konformist nicht zum faschistoiden Anführer geworden, könnte man an sympathische Hochstaplerdarstellungen von Leonardo DiCaprio in Catch me, if you can oder Horst Buchholz in Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull denken.
In puncto Spleenigkeit nimmt es der zweite wichtige Einflussfaktor von JD Vance mit dem späten Horst Buchholz auf. Das will was heißen. Die Rede ist vom christlich-fundamentalistischen US-Autor Rod Dreher, der seit 2021 in Ungarn für das dortige Regime ein sogenanntes Netzwerkprojekt leitet. Auch deutsche Medienschaffende sind Ziel dieser Vernetzung, was sich etwa im Januar 2023 bei einem Tischgespräch mit Orbán manifestierte, an dem auch Dreher und andere wichtige Personen der US-Szene teilnahmen. Dreher warnt vor dem Anbruch des „Zeitalters des Antichristen“, den er beispielsweise hinter der LGBTQ-Bewegung vermutet. Orbán, sein Arbeitgeber, wird regelmäßig gepriesen. Bei Trump hingegen warnt er bisweilen vor „Götzenverehrung“.
Während die Astro-Show, ein ARD-Unterhaltungsprogramm mit dem Moderator Buchholz zum Thema Übersinnliches, aus guten Gründen floppte, wurde das 2020 erschienene Dreher-Buch Live not by Lies gerade als Serie verfilmt. Zur Premiere sprach dessen Freund JD Vance, den Dreher, wie dieser 2024 im Welt-Interview ausführte, für den Vorreiter eines populistischen, antiwoken, friedens- und arbeiterklassenorientierten „neuen Konservatismus“ hält. Dreher begreift sich und Vance als Widerständler, analog zu den Protagonisten seines Buches, in dem die Untergrundtätigkeit christlicher Akteure im Kommunismus mit der Revolte der äußeren Rechten und antiliberaler Akteure von heute gleichgesetzt wird. Bei Lichte betrachtet ist dies auch die Kernthese extremer Coronaproteste, die sich gegen eine vermeintlich totalitäre Staatsmacht richteten, und sonstiger Querfrontwiderständigkeit. Immer sieht man sich dem Totalitarismus gegenüber, wenn die eigene Auffassung auf demokratische Kritik oder rationale Argumente stößt.
Dreher trug 2016 mit einem vielbeachteten Vance-Interview zum Bucherfolg von Hillbilly Elegiebei und begleitete Vance, obwohl selber christlich-orthodox, auf seinem Weg zum katholischen Glauben. How I joined the Resistancelautet diesbezüglich ein langer, schwülstiger Aufsatz des heutigen Vizepräsidenten aus dem Jahr 2020. Darin wird der Katholizismus als Gegenpol zum Säkularismus der ausschweifend herrschenden „Elite“ dargestellt. Genau dieses Motiv wird auch in Vance‘ Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz deutlich, die stark Drehers üblicher Rhetorik ähnelt.
Vance erinnert an die „tyrannischen Kräfte“ in Europa während des Kalten Krieges, an jene „Seite in diesem Kampf, die Dissidenten zensierte, Kirchen schloss und Wahlen annullierte“. Ganz im Sinne Drehers macht Vance keinen Hehl daraus, dass damit die liberalen Demokratien und deren Entscheidungsträger von heute gemeint sind. Dreher wiederum vergleicht das München von Chamberlain mit dem München von Vance und fordert die Europäer auf, „tapfer“ dem zweiten Weg zu folgen. Im selben Aufsatz spricht Dreher italienischen Gerichten die Legitimität ab, da sie gegen Meloni seien. Als Gegner der Gewaltenteilung sollte man sich strikt antitotalitär geben, das hat Vance von Dreher gelernt.
Auch ein dritter Protagonist spart nicht mit frenetischem Lob des heutigen Vizepräsidenten der USA. Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Patrick J. Deneen gilt allgemein als intellektuell wichtigste Figur hinter Vance. Deneen gehört zum Feld der sich selbst so nennenden Postliberalen, die wie Dreher über gute Beziehungen nach Ungarn verfügen oder gar für Orbáns System arbeiten. Zusammen mit dem theokratischen Carl-Schmitt-Dezisionisten Adrian Vermeule ist Deneen der wichtigste Denker eines Neuen Konservatismus, der eigentlich eine äußere Rechte ist.
Trotzdem nahm Deneen hier lange Zeit eine gewisse Sonderstellung ein und wurde als vergleichsweise satisfaktionsfähiger Liberalismuskritiker präsentiert, im letzten September etwa in einem langen ZDF-Gespräch mit dem Moderator Richard-David Precht. Deneens 2018 im Original erschienenes Buch Warum der Liberalismus gescheitert ist kritisierte den Neoliberalismus ebenso wie den neuen „progressiven“ Liberalismus der Individual- und Gruppenrechte. Außerdem polemisiert er darin gegen die liberale Elite, die er als „neue Aristokratie“ oder „Liberalokratie“ bezeichnet. Seine herrschaftskritische Attitüde machte den Autor auch für linke Liberalismuskritiker attraktiv. Schwergewichte der rechten Szene, namentlich Vermeule und der Pole Ryszard Legutko, kritisierten wiederum, dass Deneen weiterhin an liberalen Errungenschaften festhalte. Er war ihnen nicht radikal genug.
Mit Deneens neuestem, 2023 erschienenen Buch Regime Change hat sich das nun endgültig geändert. Schon 2019 traf er sich mit Orbán. Heute postuliert er keine antiaristokratische Position mehr, sondern einen theokratisch-imprägnierten, wie er es nennt, „Aristopopulismus“. Deneen vertritt eine identitäre Kombination aus populistischer Volksherrschaft und elitärer Hierarchie, die keine Gewaltenteilung kennt. Er schreibt: „Das Ziel sollte nicht darin bestehen, ein ‚Gleichgewicht‘ oder eine Form von ‚demokratischem Pluralismus‘ zu erreichen“. Es gehe gerade nicht um ein „erfolgreiches Regime“ aus „checks and balances„. Ziel sei vielmehr „die Erschaffung einer neuen Elite, die sich an den Werten und Bedürfnissen der einfachen arbeitenden Menschen orientiert“. Es müsse „etwas Revolutionäres stattfinden“, schreibt Deneen in einem Zwischenfazit von Regime Change.
Angesagt seinen „Stabilität, Ordnung und Kontinuität“, die „Erneuerung der Kultur“ und „eine Erhebung des Volkes durch eine bessere Aristokratie“. Wer die Aktivitäten des Autors verfolgt, erkennt: Vance soll als zentraler Akteur der „besseren Aristokratie“ dienen. Die Postliberalen gerieren sich als Intellektuelle und Widerständler, sind aber führungstreue Claquere von Orbán und Vance. Benedikt Kaiser, der mittlerweile wichtigste Autor der deutschen Neuen Rechten, setzt folglich große Hoffnungen in das Duo Vance-Deneen. Er verortet hier einen kommunitaristisch-nationalistischen Gegenpol zum DOGE-Libertarismus Elon Musks.
Deneen selbst argumentiert ganz offen. In einem kürzlich auf der Plattform UnHerd erschienenen Beitrag bezeichnet er Vance als den perfekten Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2028, da er mit seiner Herkunft und mit seiner Fortschrittsaffinität das libertäre DOGE und das populistische MAGA dauerhaft miteinander verbinden könne – gegen „den gemeinsamen Feind (…), den geschwächten Leviathan des woke-progressiven Autoritarismus“. Mit seiner Schmeichelei liegt der Pseudokapitalismuskritiker Deneen analytisch richtig, denn Vance ist sicherlich der kommende Mann der Republikaner.
Betrachtet man die skizzierten Einflussfaktoren, sind Ideologie und Methode des JD Vance leicht entschlüsselbar: Er vereinigt möglichst viele Ansatzpunkte – vom Arbeiterkommunitarismus, über die Religion bis hin zur Techaffinität –, um möglichst viele Gruppen anzusprechen. Dabei verkauft er seinen antidemokratischen Elitismus als antitotalitäre Widerständigkeit und folgt den opportunistischen Erfolgsratschlägen seiner frühen Lehrerin Amy Chua. Imperiale Programmatik und Intellektuellenattitüde gehen Hand in Hand. Vance ist die personifizierte, so ein Ausdruck Benedikt Kaisers, „Mosaik-Rechte“ mit Querfrontankopplung. Er stellt den gemeinen Chauvinisten ebenso zufrieden wie die möchtegernschlauen Apologeten der platonischen Philosophenherrschaft.
Trump gewann mit Show und Glück, Vance wird schwerer zu schlagen sein. Erst recht, wenn man ihn fälschlicherweise als den Vom-Weg-Abgekommenen mit intellektueller Zugänglichkeit begreift. Nein, es geht um unbedingten individuellen Erfolg mittels diktatorisch-elitärer Ideologie. Das mit dem Imperialismus ist ernst gemeint. Grönland oder Panama jedenfalls dürfen sich schon auf die Methode Abramowitsch freuen. Ein eigenständiger atomarer Schutzschirm für das freie Europa dürfte deshalb wohl unausweichlich werden.
By Umair Haque • 15 Apr 2025
…Die Dinge bewegen sich jetzt sehr schnell. Alles außer…dem Geld der meisten Leute. Es bewegt sich nicht annähernd schnell genug. Aus dem Weg dieser Katastrophe. Es wird einfach von Tag zu Tag geschreddert, weil die Wall St’s für Millionen entschieden hat, dass „alles in Ordnung sein wird“.
Wird es das? Ich möchte den Lärm vereinfachen … Heute werde ich Ihnen etwas über die Wirtschaftlichkeit einer solchen Situation beibringen. Faschismus.
Was sind die Ökonomien von…Faschismus…wie auch immer? Sehen Sie, Wall St. bittet den durchschnittlichen Amerikaner, eine Wette zu machen: Dieser Faschismus habe keine negativen finanziellen oder wirtschaftlichen zu am Konsequenzen.
Macht das für dich Sinn? Willst du diese Wette annehmen? Millionen von Menschen tun es, nur verstehen sie es nicht ganz so, aber sie sollten es tun.
Die Wall St ist hier weit, weit außerhalb ihrer Erkenntnismöglichkeiten. Es gibt nicht mehr viele gute Ökonomen, also verbringen wir einen Moment damit, etwas über die Wirtschaftlichkeit von Situationen wie diesen zu lernen.
Wir können also die Frage beantworten: Wie viel Reichtum wird Amerika am Ende von all dem verlieren?
Stellen wir uns ein hypothetisches Land vor, in dem Menschen in Gefängnissen in fernen Ländern verschwinden, wo sie brutalisiert, vielleicht sogar getötet werden, ohne rechtlichen Grund, und sogar ohne Grund darüber hinaus: Der Faschismus mochte sie nicht.
Wie schade, sagst du. Also, sagt Wall St, wen interessiert das? Weil es sich vorstellt, dass es keine wirtschaftlichen oder finanziellen Konsequenzen gibt. Zu etwas als so gering geachteten.
Aber selbst in einem so einfachen Beispiel gibt es zahlreiche wirtschaftliche und finanzielle Folgen. Wenn Menschen verschwinden können, wie sollen Unternehmen dann einstellen? Mehr noch, wen sollten sie einstellen? Nur diejenigen, die „rein“ genug sind? Aber was ist, wenn sie die Arbeit nicht so gut machen können wie andere?
Der Arbeitsmarkt beginnt also sofort auf sehr reale Weise zusammenzubrechen. Unternehmen können nicht mit dem gleichen Preis in Menschen investieren, denn natürlich ist es jetzt riskant, in Menschen zu investieren. Und Menschen sind – wie wir wissen – das wertvollste Gut eines jeden Unternehmens.
An erster Stelle steht bei der Unternehmensbewertung immer die Marke. Immer. Denken Sie an, ich weiß nicht, an eine historische, wie Ford, Coke oder Apple. Die Markenwerte dauern Jahrhunderte, nicht nur Mikrosekunden, und sie sind den gesamten Wert von „Goodwill“ in einer Bilanz wert.
…Also, wie…LOL…managt man seine Marke…in einer faschistischen Gesellschaft? Das kannst du nicht. Ihre Marke hat keinen Wert in einer faschistischen Gesellschaft. Faschistische Gesellschaften werden von Diktatoren geführt, und was sie diktieren, ist das, was geschätzt werden soll und was nicht.
Was ist also mit Ideen? Was passiert, wenn ein Unternehmen… eine Idee hat… die der Faschismus nicht mag? Ups, da geht diese ganze darauf gegründete Reihe zukünftiger Innovationen. Tatsächlich ist der Faschismus von Ideen bedroht, Punkt, also gibt es Bildung, Wissenschaft und Universitäten, die uns erziehen, und Bildung ist das, was wirtschaftliches Potenzial schafft. Moment, was ist mit der Forschung, die beispielsweise der gesamten Gesellschaft oder sogar dem gesamten Planeten zugute kommt? Das kann ich auch nicht, weil der Faschismus das wirklich hasst.
Dieses Beispiel ist Teil eines größeren Themas. In einer faschistischen Gesellschaft können Finanzsysteme und Unternehmen nicht wirklich investieren. In viel von allem. In Menschen, in Innovationen, in Marken, in neuen Produkten, in Ideen, in Kreativität, in der Forschung und so weiter. Warum sollten sie? Sie sind wirklich nur da, um das zu tun, was der Diktator will, nicht Dinge, die den Menschen zugute kommen, was „Wirtschaftswachstum“ wirklich ist.
Geschäftsstrategie, ganz zu schweigen von Investitionen, ist daher irrelevant. Sie können nicht wirklich in einem ernsthaften Sinne existieren.
Bitte verstehen Sie den Link hier. Funktionierende moderne Volkswirtschaften existieren, um den Menschen zu nützen und so Wachstum zu schaffen. Der Faschismus will nicht, dass jeder davon profitiert, sondern nur seine auserwählten Übermenschen, und er will, dass alle anderen leiden. In keinem wirklichen Sinne kann eine solche Wirtschaft wachsen.
In einer so hypothetischen Gesellschaft wird der Aktienmarkt bald zu kaum mehr als einem Casino. Ich habe Ihnen beigebracht, wie Geschäftsstrategie bedeutungslos wird. Aber verstehe, was das bedeutet. Der einzige wirkliche Sinn eines Aktienmarktes besteht darin, diejenigen auszuwählen, die der Diktator bevorzugt.
Das war’s. Es soll keine Innovation oder die sorgfältige Verwaltung von Kapital, Markenwert oder irgendetwas anderem belohnen. Es geht nur darum, zu hoffen, dass Sie herausfinden, welches Unternehmen der Diktator an diesem Tag belohnen wird, oder vielleicht nur in den sozialen Medien darüber posten wird.
Aber ein solcher Aktienmarkt tut nichts wirtschaftlich Wertvolles. Es zerstört den realen Wert. Könnten Sie darin „investieren“? Nicht mehr, als Sie in ein Rouletterad „investieren“ könnten. Jeder, der sein Geld zu lange dort lässt, wird mit Sicherheit verbrannt, denn die Chancen stehen nicht gut.
Was passiert also mit der Währung einer solchen Wirtschaft, da ihr Aktienmarkt zu einem Casino, einem Rouletterad und nicht zu einem Mechanismus zur langfristigen Wertschöpfung wird?
Die Währung beginnt zu verlieren. Ich werde Ihnen jetzt beibringen, wie man über Währungen nachdenkt, was die Leute oft für ein sehr mysteriöses Thema halten, aber in der Tat ist es sehr einfach.
Der Wert einer Währung spiegelt nur das Potenzial einer Volkswirtschaft für eine langfristige Wertschöpfung wider. Das war’s. Warum sind kanadische Dollars mehr wert als indische Rupien? Denn natürlich ist Kanada reicher und ist ausgenommen, um zu bleiben und noch reicher zu werden. Der höhere Wert der Währung spiegelt das wider.
Sehen Sie, wie einfach das ist? Fast täuschend so.
Jetzt. Was ist ein „Aktienmarkt“ wirklich? Ich werde Ihnen ein sehr starkes Prinzip beibringen, an das Sie sich immer erinnern sollten. Ein Aktienmarkt ist nur ein Instrument, um eine Wirtschaft zu bewerten. Wenn eine Wirtschaft klein ist, wird auch der Wert eines Aktienmarktes klein sein. Wenn eine Wirtschaft wächst, kann ein Aktienmarkt steigen.
Aber wenn eine Wirtschaft schrumpft? Der Aktienmarkt muss fallen.
Jetzt. Was passiert, wenn der Faschismus grundlegende Entscheidungen über gute Investitionen verzerrt, nicht nur von Ihnen, dem Durchschnittsbürger, sondern von den größten Institutionen des Landes? Wenn es das einschränkt, in was Unternehmen investieren können, bis hin zu den Menschen? Wenn es formt, welche Arten von Krediten Banken gewähren, was sie normalerweise zu schlechten macht, an Kumpane und Gauner? Wann schadet es, welche Art von Entscheidungen ansonsten gut geführte Unternehmen treffen könnten, darüber, was zu treffen ist, wo, wann, warum und für wen?
Was passiert, wenn ein Diktator entscheidet, dass eine Gesellschaft diese Art von Waren oder Dienstleistungen nur von dieser Art von Institution, Organisation oder Land kaufen kann?
Die Wirtschaft schrumpft.
Bekommst du das Bild schon?
Jetzt sollten Sie verstehen, warum alle drei großen Finanzmärkte Amerikas zusammenfallen. Der Aktienmarkt, der Anleihemarkt und die Währung. Diese Situation ist nicht nur „ungewöhnlich“. Es ist wie ein multiples Organversagen. Es sagt uns, dass hier etwas sehr, sehr falsch ist. Viele Dinge, in der Tat.
Das läuft so: Die Welt vertraut Amerika nicht mehr. Sie hat kein Vertrauen in seine Vermögenswerte. Weil sie nicht mehr erwartet, dass ihre Wirtschaft viel wachsen wird, und selbst wenn sie es täte, würden Sie darauf vertrauen, dass Donald Trump Ihre Schulden oder Aktienoptionen bei diesem Wachstum ausgleichen wird?
Hier ist ein weiteres sehr, sehr wichtiges Prinzip, das Sie begreifen müssen, das Ihre Vermögensverwalter nicht verstehen. Wenn die drei großen Finanzmärkte einer Gesellschaft, Aktien, Anleihen und Währungen, alle zusammenbrechen, befindet sich die Wirtschaft der Gesellschaft in der tiefsten Form von Schwierigkeiten, die es gibt.
Dies ist das seltenste Ereignis in der Welt der Wirtschaft. So selten, dass wir es fast nie sehen. Wir sehen es kaum, so selten ist es, selbst in versagenden Staaten. Wann sehen wir diesen Zustand des Multiple-Organversagens? Wenn eine Gesellschaft einen entscheidenden Phasenübergang zu einer niedrigeren Form der gesellschaftspolitischen Ordnung vollziehen wird. In die falsche Richtung. Wenn es zum Beispiel nicht mehr als Demokratie funktioniert und anfängt, etwas viel mehr wie ein faschistischer Staat zu ähneln.
Ich bringe Ihnen diese Lektionen aus einem sehr einfachen Grund bei. Millionen von Amerikanern werden sie nie lernen. Nicht aus Mangel an Intelligenz oder Bosheit, sondern weil es niemanden gibt, der ihnen das alles beibringt. Figuren wie ich sollten eine solche Person sein. Aber etwas ist schief gelaufen. Wir durften den Amerikanern wirklich nie erzählen, was sie am Ende dieser dunklen, langen und kurvenreichen Straße erwartete. Das ist Armut.
Ihre Finanzberater und Vermögensverwalter werden die Lektionen, die ich Ihnen beibringe, nie verstehen. Sie werden die drei einfachsten Prinzipien von allen bis zum bitteren Ende leugnen. Lassen Sie mich diese jetzt für Sie zusammenfassen:
Faschismus hat wirtschaftliche Folgen. Es gibt keine mögliche Welt, in der der Faschismus keine wirtschaftlichen Konsequenzen hat. Diese Folgen sind negativ. Es gibt nur eine mögliche Welt, in der diese Konsequenzen positiv sind, und das ist eine, in der jede andere Gesellschaft faschistisch ist. Aber das ist nicht unsere Welt, oder?
Die negativen Folgen des Faschismus bedeuten, dass die wichtigsten Finanzmärkte einer Gesellschaft, Aktien, Anleihen und Währungen, alle rückgängig gemacht werden und im Tandem fallen, da das Makrorisiko eingepreist wird und Vertrauen und Glaube verloren gehen. Letztendlich bedeutet eine dramatisch niedrigere Investitionsrate – die Übersetzung, alles wird nur getan, um dem Diktator zu gefallen, und wenig bis gar keine Investitionen sind real möglich – dazu, dass eine solche Gesellschaft schneller ärmer wird.
Wie viel von Amerikas Reichtum wird zerstört? Ich würde grob schätzen, dass etwas wie das Folgende eine gute Faustregel ist, und denken Sie daran, dass Trump bereits etwa 10 Billionen Dollar von den Aktienmärkten gelöscht hat, was die Hälfte des amerikanischen BIP ist.
Wenn dies auf halbem Weg geht, und sagen wir, dass Amerika in ein paar Jahren eine echte Wahl hat (machen Sie weiter und kichern Sie über das, was das zu diesem Zeitpunkt überhaupt bedeutet), dann wird vielleicht etwa die Hälfte seines Reichtums bleiben.
Wenn dies den ganzen Weg geht und Amerika so etwas wie ein anderes Russland wird, dann ist „Reichtum“ natürlich ein Begriff, der nur sehr wenig wirkliche Bedeutung hat, und sein Reichtum wurde effektiv zerstört.
Wenn dies noch ein paar Monate so weitergeht, würde ich sogar sagen, dass wir einer Vermögenszerstörung von etwa 20 % nahe kommen würden, und viele Leute, die genau die oben genannten schlechten Ratschläge von ihren Geldleuten bekommen, kommen schon schnell an diesen Punkt.
Das ist nur eine Art, darüber nachzudenken, kein formelles Modell, sondern eine Heuristik. Es sollte jedoch dem Zweck dienen, Ihr Denken auf eine formellere Weise zu lenken.
(Übrigens, ich weiß, dass einige von Ihnen diese Aufsätze an Ihre Geldleute schicken, also nachdem sie sich über sie verhütten und die Leute allein morgen weitere 5 % oder so verlieren, erinnern Sie sie daran, dass „Kapitalzerstörung“ nicht etwas ist, das ich mir ausgedacht habe, sondern ein Fachbegriff. Wir modellieren es in der Wirtschaft, gerade weil es ein reales Ereignis ist, das Sie jetzt durchleben.)
Das ist etwas, das Sie bereits wissen. Lüg dich nicht selbst an, denn dieser Teil ist das, was wirklich zählt. Du weißt das, in deinem Bauch. Dein Unbewusstes weiß es. Sie haben sich allein in den letzten Tagen hundertmal gefragt, sind diese Leute verrückt? Glauben sie wirklich, dass eine Wirtschaft wachsen kann, wenn eine Gesellschaft faschistisch wird? Bedeutet das nicht nur, dass die Welt, d.h. all die Investitionen in sie, einem größeren Risiko ausgesetzt sind als je zuvor? Und bedeutet das nicht, dass sich jeder, der vernünftig ist, immer dafür entscheiden würde, sein Geld in eine Demokratie zu stecken, in der es sicher ist, von riesigen Unternehmen über Megabanken bis hin zu massiven Fonds, bis hin zu mir?
Wenn es sich anfühlt, als ob alles, was sie dir gerade zu sagen versuchen, falsch ist, dann deshalb, weil es das ist. All das „es wird in Ordnung sein“ von allen Finanztypen der Welt ändert nichts an der Art und Weise, wie diese Geschichte endet. Diese Geschichte hat nur ein Ende. Nur einer. Eine Gesellschaft wird viel ärmer, schneller, als sie sich vorstellen oder begreifen kann. Es gibt kein anderes Ende für diese Geschichte, und es gab noch nie in der Geschichte. War das Ende in Sowjetrussland, im maoistischen China oder im heutigen Russland anders?
Alles, was Verleugnung tut, ist, dich anfälliger dafür zu machen, Teil davon zu sein, wie diese Geschichte endet. Du musst jetzt Verantwortung übernehmen, und das habe ich dir schon seit einiger Zeit beigebracht. Aber ich möchte, dass Sie es auf eine tiefere Weise verstehen. Dies ist der Punkt, an dem sich die Dinge wirklich lossen.
Von all dem gibt es kein Zurück mehr. Glaubst du, wenn Donald Trump sich morgen plötzlich in Mr. Rogers verwandeln würde, würde die Welt lächeln, auf die Füße springen und Amerika die Hand schütteln? Mach dir nichts vor. Der Bruch ist dauerhaft, und er ist real. Wie ein europäischer Freund mir neulich sagte, als Amerika Trump zum ersten Mal wählte, schüttelten wir den Kopf und lachten. Aber dieses Mal ist es anders.
Diesmal ist es anders, weil Amerika beschlossen hat, oder zumindest Trump, das Kapital und den Reichtum der Welt anzugreifen, sogar Amerikas. In den vielen Formen von Vertrauen, gutem Willen, Glauben, Kreativität, Bedeutung, Zweck, bis hin zu den „finanziellen Vermögenswerten“, die nur flüchtige Reflexionen all dieser tieferen Qualitäten und Beziehungen sind.
Die Geschichte hat nur ein Ende. Und das ist der Punkt, an dem Sie entscheiden, wie sehr Sie ein Teil davon sein wollen. Dieser Moment. Gerade jetzt. Die Entscheidungen, die Sie jetzt treffen, werden den Rest Ihres Lebens, das Leben Ihrer Kinder, das Leben Ihrer Enkelkinder auf eine Weise beeinflussen, die über die äußeren Grenzen Ihrer extremsten Szenarien hinausgeht. Hast du wirklich gedacht, dass wir jetzt doch hier sein würden? Nicht einmal drei Monate und mehrere Finanzkrisen am Horizont, mit Millionen von Menschenlebenssparen zerstört?
Wovor hast du gedacht, dass ich dich gewarnt habe? Von hier aus wird es nicht besser werden. Es wird schlimmer werden, und die oben genannten Zyklen werden sich gegenseitig ineinandergreifen und verstärken. Jemand sagte neulich in Sitzungen zu mir, was ist, wenn du falsch liegst? Ich lachte leise und sagte: Ich hoffe immer, dass ich es bin. Möchtest du darauf wetten? Wir haben beide gelacht. Weil es überhaupt kein Witz war.
Die Frage geht nicht um mich, meine Freunde. Das war es nie. Ich bin nur hier, um dich zu unterrichten und zu führen. Dafür war meine ganze Ausbildung da, und ich habe immer diejenigen meiner Mitschüler verachtet und herabgesehen, die dachten, der Sinn sei, es auf vulgärere Zwecke von Ruhm und Macht zu verwenden.
Die Frage ist über Sie. Die wirtschaftlichen Folgen des Faschismus sind real. Und auf diese Weise möchte ich einige Ihrer Fragen beantworten, von, ist das Faschismus, über das, was als nächstes passiert, was soll ich mit meinem Geld machen, bis hin, wohin wir von hier aus gehen.
Wie immer, wenn Sie Rat brauchen, wenden Sie sich einfach an mich. Wenn Sie es dringend brauchen und sich den Kalender ansehen, der bis ins Unendliche ausgebucht ist, senden Sie mir einfach eine E-Mail und lassen Sie es mich wissen, und ich werde sehen, wie ich Sie hineinquetschen kann.