Die LübeckerInnen wollen es nicht wahrhaben

Am 8.6.1926 schreibt Julius Leber:

„… Und doch war e r (Hugenberg, MB) der eigentliche unsichtbare Herrscher dieser Stadt, die er selbst vielleicht nie gesehen. Den S t a a t  hatte er in der Hand durch sein Oberhaupt, die Presse durch die größte Inseratenplantage. Sein Wille war maßgebend, beschränkt nur durch den leidenschaftlichen Widerstand der darob täglich beschimpften und begeisterten S o z i a l d e m o k r a t i e.

In Zeiten, in denen die USA aus Sicht politischer Beobachter bei der Wahl 2024 vor einer Diktatur stehen, sind sich die lübschen Lokalhistoriker nicht einmal heute dessen bewusst, dass die faschistische Diktatur in ihrer Stadt bereits 1921 mit dem Amtsantritt ihres Regierenden Bürgermeisters Neumann begann. In dem gezeigten Organigramm nimmt der lübsche Regierende Bürgermeister die Stelle des Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Scherl-Verlages ein. Dieser Scherl-Verlag war die ideologische Herzkammer des Hugenbergschen Zeitungsmonopols.

Das im Organigramm als »Viererausschuss der Schwerindustrie« bezeichnete Leitgremium mit Hugenberg, Kirdorf, Stinnes und Beukenberg zeigt die Verflechtung des Medienimperiums der Weimarer Zeit mit dem Industriell-militärischen-Komplex, der in den hitlerschen Faschismus führte. (Wer mehr wissen will: https://michaelbouteiller.de/luebecker-luegengeschichten/)